Integration von Obdachlosen

Fast jeder vierte EU-Bürger und fast jeder fünfte Bürger in Luxemburg ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Im Jahr 2013 erfüllten 122,6 Millionen EU Bürger oder 24,5 Prozent der Bevölkerung die Kriterien für drohende Einkommensarmut, für „erhebliche materielle Entbehrungen“ oder für sehr niedrige Erwerbstätigkeit, wie das EU-Statistikamt Eurostat ermittelte.

Die Zahl der Menschen, die Hilfe benötigen, schwankt stark. Feststeht jedoch, dass mit der Anzahl der Krisen und den steigenden Wohnungspreisen auch die Anzahl der Hilfesuchenden zugenommen hat.

Probleme:

  • Ein Problem ist, dass die primären Bedürfnisse eines Menschen sogar im 21. Jahrhundert immer noch nicht vollkommen respektiert werden. Dies ist bei Obdachlosen oft der Fall, weswegen diese eventuell auf den Alkohol- und Drogenkonsum zurückgreifen.
  • Ein Hindernis zur Inklusion von Obdachlosen ist auch, dass es keine Menschen gibt, die den Obdachlosen helfen ihre Probleme zu lösen – wie zum Beispiel mögliche sprachliche und kulturelle Barrieren.
  • Eines von den Problemen besteht auch darin, dass viele Obdachlose aufgrund ihrer nicht vorhandenen Adresse und den hohen Kosten eines Briefkastens keine staatliche Arbeit bekommen können und sich deswegen an illegalen Transaktionen beteiligen.
  • Viele Gebäude werden momentan nicht genutzt, obwohl sie leer stehen.

Lösungen:

  • Eine legale Ebene ausarbeiten, um die Rest-Essensausteilung zu ermöglichen, und um die Hygiene-Vorschriften anzupassen.
  • Ernährungsbetriebe, die nach den Öffnungszeiten, das Essen kostenlos zur Verfügung stellen, werden vom Staat belohnt
  • Lebensmittel welche das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, und auf ihre Qualität überprüft worden sind, sollten von den Geschäften an wohltätige Organisationen weitergegeben werden. Betriebe welche sich nicht an diese Reglung halten werden ermahnt.
  • Verbesserung der Kommunikation zwischen den Obdachlosen und der Bevölkerung, d.h. mehr Werbung für freiwillige Wohltätigkeitsaktionen wie zum Beispiel kostenlose Sprachkurse. Diese ermöglichen eine Integration der Obdachlosen anhand einer Grundbasis, der Sprache. Dadurch sinken kulturelle und sprachlich bedingte Barrieren.
  • Man muss leerstehende Gebäude als soziale Wohnungen zur Verfügung stellen und die Kosten von Übernachtungsmöglichkeiten senken oder ganz abschaffen. Außerdem sollten Wohnheime, in denen Obdachlose Unterkunft finden können, nicht von gewöhnlichen Familienhäuser, anderen Gebäuden und Wohnungen abgrenzt werden, um ‘Ghettos’ zu vermeiden. Die Wohnheime sollten mit dem Ziel einer materiellen Inklusion in unserer Gesellschaft eingegliedert werden.
  • Die Wohnheime, in denen die Obdachlosen unterkommen, sollten den Bewohnern ihren Briefkasten (also ihre Adresse) zur Verfügung stellen, damit diese in die Arbeitswelt einsteigen können.

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Integration von Menschen mit Behinderung

Ob aus einer gesundheitlichen Beeinträchtigung eine Behinderung wird, hängt stark von der Umwelt und der sozialen Lage eines Menschen ab. Denn Werte und Normen einer Gesellschaft bestimmen, ab wann ein Verhalten oder ein körperliches Merkmal von der „Normalität“ abweicht. Auch die Erklärungen, wie eine solche Abweichung zustande kommt, unterscheiden sich von Kultur zu Kultur und haben Folgen für den Umgang mit Menschen mit Behinderung.

Die sogenannte Beeinträchtigung wirft jedoch einige Probleme auf, die im Folgenden erörtert werden:

Probleme:

  • Die schulische Ausbildung von Menschen mit Behinderung wird nur bis zum 18. Lebensjahr angeboten, viele von diesen Personen sind jedoch noch nicht bereit für einen Arbeitsplatz oder wünschen sich eine weitergehende Ausbildung, die ihnen nicht zur Verfügung gestellt wird.
  • Menschen mit Behinderung werden besonders im Kindesalter von vielen verschiedenen Diensten und Personen betreut, was ihr familiäres Umfeld unterbricht.
  • Es besteht zu wenig Austausch zwischen eingeschränkten und nicht-eingeschränkten Schülern, was zu Diskriminierung und Vorurteilen führt.

Lösungen:

Um die herrschenden Ungleichheiten, die Diskriminierung sowie die soziale Exklusion der beeinträchtigten Menschen zu bekämpfen, fordert die Kommission der Chancengleichheit folgende Maßnahmen:

  • Die Institutionen für Menschen mit Behinderung sollen auch nach der Ausbildung von eingeschränkten Schülern die Einbeziehung dieser jungen Menschen in die Gesellschaft ermöglichen – durch die Suche nach geeigneten Wohn- und Arbeitsformen für Menschen mit Behinderung, die ihnen möglichst viel Selbstbestimmung erlauben und ihren individuellen Bedürfnissen gerecht werden.
  • Arbeit ist eine Unerlässlichkeit. Nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch im Hinblick auf die soziale Inklusion. Eine erfolgreiche Eingliederung in den Arbeitsmarkt ist häufig der erste Schritt zu einer aktiven Teilhabe an der Gesellschaft und zu einem erfüllten Leben des Arbeitnehmers.
  • Die Einstellung von Menschen mit Behinderung kann innovations- und kreativitätsfördernd sein und ist im Zusammenhang mit der Wertschätzung von Vielseitigkeit in einem Unternehmen zu sehen.
  • Unterstützung von Institutionen, die für junge Menschen mit Behinderung (je nach ihren persönlichen Bedürfnissen und ihrer Ausbildung) ihre Betreuung, Arbeit, und medizinische Versorgung anpassen. In einer solchen geschützten Umgebung können sie persönliches Vertrauen aneignen und eine individuell angepasste Entwicklung erleben.
  • Forderung einer Abschaffung der Altersbegrenzung in der Ausbildung sowie einer Evaluation zur Ermittlung der Reife für den Ausbildungsabschluss.
  • Befürwortung der Zuständigkeit eines Ministeriums für die Belange von Personen mit Behinderung, in dem Leute aus den Bereichen der Medizin und der Bildung zusammenarbeiten, um eine optimale Verwaltung aller spezifischen Institutionen für Menschen mit Einschränkungen sicherzustellen.
  • Begrüßung von Organisationen, die gemeinsame außerschulische Aktivitäten insbesondere in den Bereichen Spiel, Sport und Kunst zusammen mit bestehenden Strukturen, wie zum Beispiel Maison relais, Jugendhäusern oder Vereinen ermöglichen.

 

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