Neuer Schwung

 

Das Medieninteresse war leider verhalten, als das Jugendparlament am Samstag zu seiner ersten Plenarsitzung zusammentrat. Nur zwei Presseorgane interessierten sich für die jungen Leute. Schade, denn Unterstützung haben sie schon verdient, zumal ein ganz neuer Wind weht und das Jugendparlament das fertig bringt, was bei der Referendumsfrage über das Wahlrecht für Nicht-Luxemburger so deutlich abgelehnt wurde: Die Integration von ausländischen Mitbürgern in Debatten über politische Themen, die uns alle angehen.

Anerkennung verdienen auch die Bemühungen der jungen Leute, aus der Arbeit des Jugendparlaments die Parteipolitik herauszuhalten. Verschärfte interne Regeln sowie ein Deontologiekodex, mit denen eine Instrumentalisierung der Institution durch Parteien möglichst verhindert werden soll, zumindest offen gelegt werden soll, wenn solche Bestrebungen drohen, kann man nur begrüßen. Zu viel Energie haben die Zwistigkeiten in den vergangenen Jahren gebunden – daraus zog man Konsequenzen. Nun kann man gespannt sein, welchen Beitrag die jungen Leute mit ihren in vier Sprachen untereinander diskutierten und ausgearbeiteten Resolutionen leisten werden. Wenn Anspruch und Wirklichkeit nun noch klappen, ist es ein vorbildliches Modell, das die Jugend hier vorlegt.

article_jounal_25_10_2015

 

Lëtzebuerger Journal: Mehr Ambitionen, weniger Parteipolitik//